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„Die Physiker“ am Schauspielhaus Düsseldorf – eine Theaterrezension

Mit dem EF-Deutschkurs von Frau Odlozinski ging es am 16.11.2022 zum Schauspielhaus Düsseldorf, um Dürrenmatts Drama „Die Physiker“, inszeniert von Robert Gerloff, auf der Bühne zu erleben. Das Drama wird derzeit im Deutschunterricht behandelt.

Das Stück thematisiert die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft und handelt von drei Physikern, welche hier von Cathleen Baumann, Kilian Ponert und Rainer Philippi verkörpert wurden. Diese geben vor, verrückt zu sein und wohnen deshalb im Sanatorium „Les Cerisiers“. Dabei sind zwei der Physiker, welche sich als Newton und Einstein ausgeben, Geheimagenten und versuchen die genialen Forschungsergebnisse des dritten Physikers Möbius für sich zu gewinnen. Möbius hingegen gibt vor, verrückt zu sein, um so die Welt vor seinen Erfindungen zu schützen. Im Laufe des Stückes bringt jeder der Physiker eine Krankenpflegerin um, um seine wahre Identität geheim zu halten. Gerade, als sich die drei Physiker darauf einigen, in der Anstalt zu bleiben, um die Welt vor den potenziell gefährlichen Entdeckungen zu schützen, erfahren sie, dass die Leiterin Mathilde von Zahnd die eigentlich Verrückte ist.

In der Inszenierung dieses Stoffes im Schauspielhaus Düsseldorf war alles stimmig. Die Kostüme waren hell, meist weiß, und machten dadurch den Schauplatz der Klinik deutlich. Manche Figuren, wie zum Beispiel die Leiterin der Anstalt, trugen darüber hinaus kleine Farbakzente. Generell wurden die Kostüme jedoch sehr simpel gehalten.

Besonders gut gefiel mir die Arbeit mit Höhen und Tiefen im Bühnenbild. Figuren, welche mehr „Macht“ haben, standen auf einem großen weißen Würfel und somit höher als die anderen. Die Leiterin der Anstalt schaute die Physiker zum Beispiel immer von oben herab an und der Protagonist Möbius stand am Ende höher als Newton oder Einstein. So wurde verdeutlicht, dass diese von seinem Wissen abhängig sind. Der Inspektor, welcher nie ernstgenommen wird, stand immer auf der untersten Ebene der Bühne.

Auch die Beleuchtung wurde zur Verstärkung der Handlung genutzt. Als Fräulein Dr. von Zahnd ihr wahres Gesicht zeigt, leuchtet sie in goldenem Licht. Die geschockten Physiker hingegen werden mit blauem Licht beleuchtet. Es wurde auch viel mit Spezialeffekten und großen Bildschirmen gearbeitet. Darauf wurden beispielsweise die ermordeten Krankenpflegerinnen Schwester Dorothea und Schwester Irene dargestellt.

Ich möchte zudem die Schauspielkünste der Schauspieler und Schauspielerinnen positiv anmerken. Trotz des kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfalls einer Schauspielerin, setzten die Schauspieler ihre Rollen sehr gut um und verkörperten diese lebhaft. Dadurch wurden die Emotionen der einzelnen Figuren gut transportiert. Auch die Live-Musik brachte das Stück zum Leben. Die Sängerin Lila Zoé-Krauß war passend kostümiert und die extravagante elektronische Musik verlieh dem Stück eine passende Atmosphäre.

Ich denke, dieser Theaterbesuch hat sich gelohnt. Das Stück gefiel mir nicht nur gut, sondern es liefert auch eine große Hilfe für die bevorstehende Klausur. Es war sehr unterhaltsam und voller spannender Details.

Christina Raykhenberg (EF-Schülerin)