Religion
„Beten, beten und nochmals beten!? … was wir so in Reli machen!“
Grundzüge und Ziele der Fächer Evangelische und Katholische Religionslehre
„Das ist ja paradiesisch!“ – „Gott sein Dank!“ – „Oh mein Gott!“ – „Der Himmel auf Erden“ – „Oh Gott, oh Gott!“
Wie selbstverständlich reden wir von Gott, ohne dass wir ihn wirklich anreden wollen. Gott hat sich offensichtlich so sehr in unseren Alltag eingeschlichen … und wir merken es gar nicht. Und das können wir im Religionsunterricht nutzen.
Dabei stellen wir fest, dass es nicht mehr viele gibt, die so fest an Gott glauben, auch keinen Bezug zu einer Kirchengemeinde haben. Aber trotzdem sind sie mit dabei, wenn wir im Religionsunterricht über Gott reden. Da sind die Religionslehrer sehr offen.
Immer wieder stellen wir Jesus in die Mitte der Themen. Ob es seine Gleichnisse sind, die Wundergeschichten, die Bergpredigt, Tod und Auferstehung – es geht um seine Frohe Botschaft. Dabei schauen wir im Unterricht darauf, was Jesus den Menschen mitteilen wollte, wir übertragen das auf die Gegenwart und gehen durchaus auch kritisch damit um.
Sicherlich geht es auch um den Heiligen Geist … Wieso „Geist“? Etwa Gespenster? Oder steckt mehr dahinter? Ach ja, Maria, die Engel, die Bibel, die Sakramente – und die Heiligen vielleicht auch noch. Wir diskutieren den Sinn oder Unsinn der Todesstrafe oder das Klonen, unseren Umgang mit Armut und die Frage von erster und dritter Welt und viele andere Probleme der Zeit.
Wir fragen, warum die einen einen Papst haben und die anderen so oft von Martin Luther sprechen. Was will eigentlich die Kirche? Und muss ich daran glauben?
Wir blicken aber auch über den Tellerrand. So beschäftigen wir uns mit den anderen Weltreligionen Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus. Es geht ferner um Jehowas Zeugen, die Evangelikalen und andere Richtungen im Christentum.
Wichtig ist uns, dass jede und jeder erkennt, dass wir Menschen eine große Gemeinschaft sind. Es ist unser Ziel, dass jede und jeder lernt, wie Christen leben, und mit Hilfe der Botschaft Jesu von der Nächstenliebe das Leben in der Schule, zu Hause in der Familie und in der Freizeit verantwortlich gestalten kann.
„Reli“ findet statt als evangelischer und als katholischer Unterricht. Dennoch arbeiten die Lehrerinnen und Lehrer der beiden Fächer seit langer Zeit schon zusammen. Sie bilden eine gemeinsame Fachkonferenz Evangelische und Katholische Religionslehre. Auch die Ausrichtung der Lehrpläne ist davon geprägt.
Um selbst Vorbild zu sein, hat die Fachschaft eine Kooperation mit „KIKI – Kirche für Kinder Gelsenkirchen“ geschlossen. Wir haben zu Weihnachten Geschenke für bedürftige Kinder eingepackt oder sammeln Geld, damit KIKI Kindern, die von Armut bedroht oder betroffen sind, neue Sportschuhe oder einen neuen Tornister kaufen kann. So vollziehen wir praktische Nächstenliebe.
Immer wieder besuchen Religionskurse die Synagoge in Gelsenkirchen, besichtigen eine Moschee im Umfeld oder sogar den buddhistischen Tempel in Hamm. Zu Weihnachten und vor Start der Sommerferien gestalten Schülerinnen und Schüler einen Schulgottesdienst.