Intertextualität und das Spiel mit sprachlichen Bildern
Wenn Schüler*innen des Gauß-Gymnasiums sich kreativ mit Lyrik beschäftigen, entstehen beeindruckende Texte. Aus einem Deutschkurs der EF stammen die folgenden Gedichte, die allesamt in einem intertextuellen Spiel mit sprachlichen Bildern aus Gedichten von Rolf Dieter Brinkmann, Ulla Hahn, Joseph von Eichendorff, Mascha Kaléko und Bertolt Brecht entstanden sind. Mal wird es melancholisch, mal düster, mal widersprüchlich sehnsüchtig.
anonym veröffentlicht:
Ich sah diese Zukunft!
Jeder wird einverstanden sein,
das Gehirn wird sich beugen,
über das was sein wird.
Denn die Post einsam kommt,
ans Fenster zweimal hin,
wo die Briefe golden schienen
und Sterne willkommen wären.
von Malte Kolberg:
Ich komme nicht mit dem blutigen, auf dem Eis
liegenden Ruder aus den
Fotos heraus, als sei die Gegenwart bereits ein eiskalter
Wind, der das
Ruder und mich nicht verschwinden und uns nicht
verwesen lässt.
von Jonas Brockhaus:
Diese Vergangenheit, keiner war da,
das Gehirn beugt sich über das, was kommt,
aber es kommt nur
die Erinnerung dahin, wo die Gegenwart willkommen wär.