
Jahrgang 10: Planspiel
Beim diesjährigen Europaprojekttag haben wir, die 10. Klassen, Europa hautnah erlebt – und zwar anhand eines Planspiels. In diesem Planspiel sind wir in die Rollen von Politikerinnen und Politiker der EU geschlüpft und haben am Verhandlungstisch Platz genommen. Unsere Aufgabe war es in einem fiktiven Sondergipfel des Europäischen Rates eine gemeinsame Lösung für die europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik zu finden.
Die Ausgangslage war realitätsnah. Das bisherige Dublin-System funktioniert nicht mehr richtig, Länder wie Italien, Griechenland oder Spanien fühlen sich mit der Aufnahme von Flüchtlingen überfordert. Sie fordern mehr Unterstützung von anderen EU-Staaten – sowohl bei der Verteilung der Menschen als auch bei den Kosten für deren Unterbringung. Gleichzeitig gibt es Länder, die lieber ihre eigenen Wege gehen wollen und sich an einer gemeinsamen Lösung nicht beteiligen möchten. Ein Kompromiss zu finden, scheint unmöglich.
Genau das war unsere Herausforderung: Jeder von uns vertrat ein bestimmtes EU-Land – mit all seinen Interessen, Sorgen und politischen Positionen. In Gruppen haben wir uns zunächst mit „unserem“ Land beschäftigt, uns über die Haltung zur Flüchtlingspolitik informiert und Argumente gesammelt. Danach ging es in die Verhandlungsrunde. Es wurde diskutiert, gestritten, überzeugt und taktiert – fast wie in der echten Politik. Wir haben erlebt, wie schwierig es ist, eine gemeinsame Lösung zu finden, wenn so viele unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen.
Am Ende haben wir es aber geschafft, eine gemeinsame Abschlusserklärung zu formulieren. Auch wenn nicht alle mit dieser einverstanden waren, war es spannend zu sehen, wie wichtig Kompromisse sind, damit Europa überhaupt funktionieren kann.









